Grenzenloser Streit um Grenzziehung
Für Händler hört sich der Spaß auf, wenn die Konkurrenz mehr verdient. Daran scheitert die Tourismuszone.
Die Diskussion um die Sonntagsöffnung in Wien hat etwas von einer Drehtüre, wie sie in Shoppingcentern üblich sind: Sie dreht sich ewig im Kreis. Vor Weihnachten und vor Großveranstaltungen besonders laut. Schließlich sehen die Befürworter zu diesen Zeiten überall Touristen, die sich ihre Nasen an den Schaufenstern platt drücken, weil die Läden geschlossen sind. Sehr ärgerlich. Vor allem für Shoppingcenter-Betreiber, deren Mieteinnahmen von den Umsätzen abhängen. Schon weniger ärgerlich für die Händler, die von dem leben, was am Ende des Monats in der Kasse ist. Gehaltszuschläge am Sonntag drücken auf die Marge. Und dann gibt es noch die Gewerkschaften, die am Sonntag überhaupt Ruhe in Shoppingtempeln fordern. Alle Lager haben im Laufe der Jahre Berge von Studien angehäuft, die ihre Positionen untermauern.
Sicher ist, dass mit harten Bandagen um die Grenzen der Tourismuszone in Wien gekämpft wird. Da will sich Richard Lugner nicht aussperren lassen. Und auch andere Shoppingcenter werden nicht tatenlos zuschauen, wenn die Konkurrenz ein paar Straßen weiter am Sonntag Geld einnimmt. Kommt die Tourismuszone in Wien, geht der Streit um die Grenzziehung erst richtig los.
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