Entwarnung

Simone Hoepke

Simone Hoepke

Trotzdem mussten die Hotels nicht reihenweise zusperren

von Mag. Simone Hoepke

über das Ausbleiben der Russen

Oft sind es die Nebenschauplätze, über die am meisten geredet wird. Über russische Gäste zum Beispiel. Man könnte glauben, dass in normalen Jahren mindestens so viele Russen in Österreich Urlaub machen wie Deutsche und Österreicher zusammen. Und dass die Russen, sind sie erst einmal im Land, mit Power-Shopping und dem lokalrunden-weisen Bestellen von Wodka in diversen Bars beschäftigt sind.

Tatsächlich waren die Russen selbst in guten Jahren für gerade einmal ein Prozent der Gästenächtigungen verantwortlich. Wenn auch geballt in einer Handvoll Tourismusgemeinden, die davon gut gelebt haben. Speziell im viel bejammerten Jänner-Loch, das traditionell just zur Zeit der russischen Weihnachtsfeiertage aufklafft.

2015 sind also um ein Drittel weniger russische Gäste nach Österreich gekommen (der KURIER berichtete). Nur 1,19 Millionen Übernachtungen haben sie insgesamt gebucht – um knapp 40 Prozent weniger als im Rekordjahr 2013. Trotzdem mussten die Hotels nicht reihenweise zusperren und die Branche meldete mit insgesamt 135 Millionen Gästenächtigungen ein Plus von 2,5 Prozent.

Zugpferd ist einmal mehr Wien, das einen Zuwachs von knapp sechs Prozent ausweist. Obwohl ein Drittel weniger Russen in die Bundeshauptstadt gekommen sind. In der Russen-Berichterstattung ist in der Vergangenheit fast untergegangen, dass Wien auch immer mehr Gäste aus Asien, den USA oder aus dem arabischen Raum anzieht.

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