Damit meine Träume wahr werden
Genug vorgesorgt. Nach zehn Jahren will ich raus. Doch die Zusatzrente zu bekommen, ist gar nicht so einfach.
Knapp über 40 und schon in Pension. In Zusatzpension. Mit leicht zynischem Unterton gratulierte der Bankberater zum "erfolgreichen Pensionsantritt" und händigte mir nach langem Hin und Her den " Pensionsvertrag" mit der Versicherung aus. Dabei konnte er seine Enttäuschung über den gescheiterten Verkauf eines Nachfolgeproduktes nicht ganz verbergen. Natürlich wollte er, dass ich trotz miserabler Performance meines staatlich geförderten Zukunftsvorsorgefonds nach zehn Jahren weiter vorsorge und brav einzahle. Stattdessen erlaubte ich mir, einfach auszusteigen und noch dazu den eigentlichen Sinn und Zweck des Ansparens mit Nachdruck einzufordern. Wie hieß es doch so schön im bunten Fondsprospekt: "Machen Sie Ihre Träume wahr!" Endlich Geld zu bekommen erschien mir angesichts der Zinskrise weit logischer als mit dem Sparen für später Geld zu verlieren.
Ab 58?
Doch so einfach war das nicht. Obwohl die Verrentung, also steuerfreies Zusatzeinkommen ein Leben lang, schon ab 40 möglich ist, verschweigen die Banken diese Möglichkeit oder raten ab. Eine Verrentung mache erst ab etwa 58 Jahren Sinn, meinte mein Berater. Auf meine Gegenfrage: "Wer sagt das?" wusste er keine Antwort. Tatsächlich begannen seine Berechnungstabellen erst ab 55. Dass schon Jüngere verrenten, ist wohl nicht im Sinne des Erfinders. Wo kämen wir da hin? Die könnten ihre Rente ja 40 Jahre lang oder noch länger beziehen ...
Es brauchte zwei Anläufe, bis die Versicherung meine Monatsprämie richtig errechnete. Mit 76 Euro steuerfreier Zusatzrente kann ich zwar noch nicht meine Pensionslücke, aber meine Gehaltslücke aufbessern, und das Geld beizeiten in ein sinnvolleres Vorsorgeprodukt investieren.
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