Spaßbefreit
Nationalmannschaften, die sich um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Winter 2022 bemühen, kommen zehn Jahre nach der Vergabe dahinter, dass Menschenrechte im Veranstalterland Katar mit Füßen getreten werden. Plakativ wird protestiert, Diskussionen über einen Boykott brodeln vor sich hin, und danach werden sich die Teilnehmer in ihren jeweiligen Ländern rechtfertigen müssen, warum sie nicht doch auf den Wüsten-Kick verzichten.
Und wie ziehen sich die Österreicher aus der Affäre? Mit einem vorausschauenden, gefinkelt eleganten, also typisch österreichischen Schachzug: Vergeigt wird schlicht und einfach die Teilnahmeberechtigung. Der geübte Zyniker hat ihn sofort entdeckt, den wahrscheinlich einzigen positiven Nebeneffekt einer überaus holprigen, fast in die Aussichtslosigkeit geratenen WM-Qualifikation.
Der Haken an der Sache: Die Dänen haben Österreichs Nationalteam etwas mehr als zwei Monate vor Beginn der Europameisterschaft in die sportliche Ungewissheit geschubst, die erwartungsfrohe, in Pandemie-Zeiten besonders unterhaltungsbedürftige Fangemeinde gleich hinterher.
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