Salomonisch: Was 2011 nervte

Martina Salomon
Schein-Ausschreibungen in staatsnahen Betrieben, Gender-Unsinn, Dauer-Alarmstimmung: eine willkürliche Auswahl.
Martina Salomon

Martina Salomon

Womit wir 2012 nicht mehr behelligt werden wollen, eine willkürliche Auswahl:

- Schein-Ausschreibungen in staatsnahen Betrieben: Der ORF - und andere Generaldirektoren sollen sich Büroleiter aussuchen, aber bitte nicht so tun, als stünde ein objektiviertes Verfahren dahinter. Bei Niko Pelinka kam die Ausschreibung sogar erst nach der Verkündigung der Postenbesetzung. Peinlich. Aber wer sich je auf so eine Anzeige im Amtsblatt beworben hat, weiß ohnehin, dass man oft nicht einmal ein standardisiertes Absageschreiben bekommt.- Gender-Unsinn: Es ist richtig, (echte) Postenausschreibungen geschlechtsneutral auszuschreiben, und es ist auch wichtig, in der Medizin zwischen Frauen und Männern zu unterscheiden, weil sie unterschiedlich reagieren. Aber man kann’s auch übertreiben, so wie die amtierende „HochschülerInnenschaft“. Etwa, wenn sich in ihren Forderungen für eine „gendergerechte Hochschule“ folgender Punkt findet: „ein diversity-gerechtes Gremium, welches die Mittel verwaltet, die den Gender Studies jährlich zur Verfügung stehen“. Wem’s hilft …- Blödmann- und Blödfrau-Werbung. Aufgeblähte Frauen, die diesen beklagenswerten Zustand mittels Joghurt beenden wollen, sind genauso nervig wie Streber-Gattinnen, die ihren Schwachmatikus-Ehemännern den Konsum zuckersüßer Trinkflascherl zwecks Heilung von Hypochondrie befehlen. Wobei auch die ORF -Kochshow keine Linderung solcher Übel bietet, im Gegenteil: Der ORF -Konsument laboriert an einer akuten Andi-&- Alex-Überdosis.- Dauer-Alarmstimmung: Weder sind alle Politiker korrupt und blöd noch alle Manager Verbrecher, noch alle Unternehmer Ausbeuter, noch alle Börsen-Geschäfte sinistre Machenschaften böser Spekulanten. Die Wirtschaft stellt sich auf schlechtere Zeiten ein, aber die Geschäfte laufen noch gut. Ja, die Menschen investieren ihr Geld auch aus Angst vor Entwertung –, aber dieser Konsum hält doch auch den Wirtschaftskreislauf am Leben!In diesem Sinne: ein gutes neues Jahr!

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