Mit dem Handbremshebel in der Mittelkonsole verschwindet der traditionelle Rettungsanker

von Maria Brandl

über das Verschwinden der mechanischen Handbremse

Gewisse Strecken vergisst man nie wieder. Bei mir ist das eine Bergabpassage, die ich während meiner Schulzeit oft passiert habe, samstags, vornehmlich per Autostopp, zusammen mit einer Freundin, weil uns die Zugfahrt zu lange dauerte.

Bei einer dieser Fahrten, ein älterer Herr hatte uns ein paar Kilometer zuvor in seinen VW einsteigen lassen, teilte uns der Lenker mitten auf der Talfahrt in dem immer schneller werdenden Käfer mit, dass er schon seit einer Woche keine Bremse mehr habe, aber bisher sei noch immer alles gut gegangen. Ich suchte kurz nach der Handbremse, sah aber, dass wir schon fast die Talsohle erreicht hatten, nun eine steile Bergauffahrt vor uns stand und blickte zu meiner Freundin. Oben angekommen, nutzten wir das nun sehr geringe Tempo, um dem Lenker herzlich fürs Mitnehmen zu danken und schleunigst auszusteigen.

Offenbar hatten viele Autofahrer ähnliche Erlebnisse und sehen das unaufhaltsame Verschwinden der mechanischen Handbremse in modernen Pkw mit Besorgnis. Mit dem Handbremshebel in der Mittelkonsole verschwindet der traditionelle Rettungsanker in der Not für den Lenker wie Beifahrer. Dabei, so VW, verfügen auch die elektrischen Parkbremsen über eine Notbremsfunktion. Seit jeher. Egal, wo sie positioniert sind. Damit sind wir beim nächsten Problem. Der Handbremshebel war immer in der Mitte, aber der Knopf für die Parkbremse? „Warum ist es nicht möglich, fixe Bereiche für Schalter für Grundfunktionen für alle Autos festzulegen?“, fragt ein Leser.

Ja, warum eigentlich? Das würde helfen, die Akzeptanz bei Kunden für neue Systeme zu verbessern. Und auch der Sicherheit dienen.

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