Nicht nur Frauensache

Bisher galten Frauen als besonders häufige Nutzer von Öffis. Das könnte sich ändern.
Maria Brandl

Maria Brandl

Auch wenn der Klimagipfel 2015 in Paris wieder medial im Hintergrund gelandet ist: Die Ziele gelten trotzdem.

Ein Bereich, der maßgebliches Handeln erfordert, ist der Verkehr. Neben CO2-armen Fahrzeugen soll der öffentliche Verkehr viel stärker als bisher zu den Klimazielen beitragen. Bis 2025 soll sich die Transportleistung von Bim und Bahn verdoppeln, schreibt die FIA, internationaler Dachverband von Automobilclubs, in ihrem aktuellen Bericht.

In ihm wird auch eine Studie von Eurobarometer zitiert, wonach 2015 in allen europäischen Städten die Zufriedenheit der Benutzer von Bus und Bahn, somit die Akzeptanz, vor allem vom Sicherheitsgefühl abhängt. Und da zeigt bei einer der größten Nutzergruppen, den Frauen, der Trend stark nach unten.

Was frühere Studien schon in Schwellen- und Entwicklungsländern festgestellt haben, ist nun auch in Europa ein Thema: Die stark zunehmende Aggression gegen Frauen jeglichen Alters. Vor harten Strafen brauchen sich die meisten Täter nicht zu fürchten, viele Angriffe werden nicht angezeigt, so auch die FIA in ihrer Studie, Anzeigen laufen oft ins Leere. Dagegen wird den Frauen geraten, den Männern nicht in die Augen zu schauen, nicht allein zu reisen und vor allem nicht aufzufallen. Schon wird an eigene "Frauenabteile" gedacht, im arabischen Raum wurde vor Kurzem eine eigene Stadt für Frauen angekündigt.

Es überrascht, dass die Autoindustrie das Thema noch nicht nützt. Es überrascht aber auch, wie wenig die Frauen selbst europaweit Druck auf Politik und Exekutive ausüben.

Kommentare