Die Paketlawine
Straßenverkehr heißt Auto. Und Auto heißt Pkw. Privat-Pkw. So weit der eingelernte Reflex, wenn es um die Probleme geht, die durch starke Verkehrsbelastung für die Kommunen (kein Geld zur Straßenerhaltung) und die betroffenen Bürger (Lärm- und Schadstoffbelastung) entstehen. Dabei ist immer schnell das Argument zur Hand, der Großteil der Fahrten mit privaten Pkw wäre gar nicht nötig, weil ohnehin so kurz, dass diese Wege auch anders erledigt werden könnten. Vor allem die Einkaufsfahrt zum großen Supermarkt vor der Stadt oder dem Dorf steht dabei gerne am Pranger, ist sie doch Gift für die kleinteilige Nahversorgung. Handelt es sich dabei um ein Problem, das vor allem von der verfehlten Raumplanung der Gemeinden zu verantworten ist, ist bei dessen vermeintlichem Lösungsansatz – Online-Bestellung im Internet statt Autofahrt zum Geschäft – der Konsument selbst in die Pflicht zu nehmen. Wie neue Zahlen des Marktstudiendienstes Branchenradar für Österreich zeigen, stieg im Vorjahr die Zahl der von Kurier-, Express- und Paketdiensten zwischen Online-Händlern und Konsumenten transportierten Pakete um über 7 % auf 69 Millionen. Jedes fünfte erhaltene Paket wird von der Kundschaft allerdings wieder zurückgeschickt. Weil’s ja eh nichts kostet. Das freut zwar die Logistik-Branche und die Hersteller von Klein-Lkw, für die allseits bejammerte und am Privat-Pkw festgemachte Verkehrsproblematik ist es jedoch Gift.
Jedes fünfte Paket wird von der Kundschaft wieder zurückgeschickt.
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