Demokratisierung

Maria Brandl

Maria Brandl

Auch in Indien ruft Start-Stopp enormes Interesse hervor - für Mopeds

von Maria Brandl

über Fortschritt für alle

In der Wirtschaft hat der Begriff „ Demokratisierung“ für viele einen schalen Nebengeschmack. Zu oft funktioniert sie nur als Einbahn, etwa bei der Verteilung von Schulden oder von Profit. In der Technik ist dies anders.

Da profitierten zum Beispiel schwach motorisierte Klein- und Kompaktwagen-Fahrer als Erste von elektro-mechanischen Servolenkungen. Diese Lenkungen sind leichter und spritsparender als die hydraulischen und gelten auch als unabdingbar für automatisches Einparken und andere Lenk-Assistenten. Jetzt erst, Jahre nach dem Start auf dem Massenmarkt, ist die Technologie so weit fortgeschritten, dass selbst schwere SUV sowie Hochleistungs-Pkw damit kommen.

Die demokratischste Neuerung der vergangenen Jahren ist jedoch das Start-Stopp-System. Von BMW 2007 als Erstem großflächig in Serie eingeführt, hat es inzwischen einen Siegeszug ohnegleichen erlebt. Dank des vorteilhaften Kosten-Nutzen-Verhältnisses sind Start-Stopp-Systeme, die im Stadtbetrieb rund acht Prozent Sprit sparen, inzwischen in allen Autoklassen verbaut. Und die Demokratisierung des Systems geht weiter.

Stefan Kampmann, Bosch, berichtete auf dem AVL-Symposium in Graz, dass Start-Stopp auch in Indien enormes Interesse hervorruft – für Mopeds. Dort seien Benützer besonders fixiert darauf, mit einer gewissen Menge Sprit möglichst weit zu kommen. Lokale Bosch-Entwickler hätten automobile Start-Stopp-Systeme bereits angepasst, sowohl was Kosten wie Funktion betrifft.

So hält die Demokratisierung, was sie verspricht.

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