So gefährlich können Social Media sein

Facebook ist bekannt für Fake News. Schlimm genug, YouTube wird auch noch eine Plattform für Perverse.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Die Gesetzgeber, gerade auch die EU, müssen die US-Konzerne für ihr Tun verantwortlich machen.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Youtube und Co.

Wenn Sie auf Google den Begriff " YouTube Stars" eingeben, bekommen Sie in einer halben Sekunde 60 Millionen Ergebnisse. YouTube ist das neue Hollywood, nur ist es viel näher und viel einfacher dorthin zu kommen. Jeder kann ein Star werden, mit relativ geringem Aufwand. Mit Filmchen über Fußball oder Schminktipps, Gesangsvorführungen oder auch diskreten Hinweisen über das Fremdgehen suchen Millionen Video-Producer weltweit ihr Publikum. Immerhin rund 50 Österreicher können von ihren Einnahmen sogar leben.

Dass die Videos oft einfach nur Schleichwerbung enthalten, ist noch das geringste Problem. In der freien Wildbahn der un-sozialen Medien ist jeder auf sich gestellt, da muss man Schleichwerbung erkennen lernen. Aber nun tauchen auch zunehmend Videos von kleinen Mädchen auf, die offensichtlich nicht Kindern, sondern Perversen gefallen können. Davon profitiert dann nur noch YouTube selbst, eine Tochter von Google, einer dieser Konzerne, die sich ob ihrer Marktmacht die Gesetze inzwischen selbst machen können – YouTube ist nach Google inzwischen die zweitgrößte Suchmaschine. Diese Konzerne saugen fast die gesamte Online-Werbung weltweit ab und zahlen kaum Steuern. Das ist das eine Problem, ihre Verantwortungslosigkeit das andere.

Die Gesetzgeber, gerade auch die Europäische Union, müssen die US-Konzerne für ihr Tun verantwortlich machen. Diese sagen ja, sie würden nur den Platz zur Verfügung stellen und hätten keinen Einfluss auf die Inhalte, eine schlichte Ausrede. Wir alle aber müssen wissen, dass es Facebook, Youtube und Co. nicht gut meinen mit uns, sondern nur mit ihrer Kassa (siehe "YouTube: Schwere Probleme mit verstörenden Kindervideos").

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