Guter Vorsatz

Was macht Österreich aus? Wo soll es in zehn Jahren stehen? Das Land braucht eine Vision.
Martina Salomon

Martina Salomon

Was macht Österreich aus? Wo soll es in zehn Jahren stehen?

von Dr. Martina Salomon

über Visionen für Österreich

Das noch sehr neue "neue Jahr" wird nicht einfach. Wir alle sind gefordert, besonders die Politik. Doch die dringend nötigen, großen Reformen erscheinen angesichts zahlreicher Landeswahlen und einer unglücklich aneinandergeketteten großen Koalition fast unmöglich. Dabei wäre ein "Turnaround" so notwendig, um nicht vom Rezessions-Sog weiter nach unten gezogen zu werden.

Ist-Zustand? Wir tanzen auf dem Vulkan, sind dank Regulierungswut wieder zu Kakanien geworden – ideal für pragmatisierte Staatsdiener mit Aussicht auf eine nette Pension. Nicht so gut für Leute mit Unternehmergeist. Letzterer wird gern mit (Sozialversicherungs-)Bürokratie und Sinnlos-Vorschriften abgewürgt. Think big? Lieber nicht, meinen die Bürger. Es gibt eine neue Sehnsucht nach Rückzug auf die "Insel Österreich" angesichts der Probleme "da draußen". Diese Sehnsucht ist Illusion. Wir sind von der Weltpolitik unmittelbar betroffen. Stichwort Russland-Krise, die unsere Wirtschaft noch weiter schädigen kann. Stichwort Naher Osten, wo Kriege Massen-Fluchtbewegungen ausgelöst haben.

2015 wird ein entscheidendes Jahr. Die Sehnsucht nach regionaler Kuscheligkeit ist verständlich. Aber vergessen wir nicht, dass ein Gutteil des heimischen Wohlstands der vergangenen Jahrzehnte auf dem Mut der Unternehmen beruhte, sich in neue Märkte zu wagen! Wo aber liegen übermorgen Österreichs Chancen?

Wenn man sich für 2015 von der Bundesregierung etwas wünschen dürfte, dann wäre das zu allererst eine Vorstellung, wo das Land in zehn bis zwanzig Jahren stehen soll. Eine Vision, an die man das Bildungs- und Sozialwesen, die Förderungen und Handelsbeziehungen und, ja, auch die Zuwanderungspolitik anpassen könnte. Ein guter Vorsatz für kein leichtes Jahr.

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