Fake News begegnen wir mit Recherche

Überall im Internet und den sozialen Medien tauchen erfundene Geschichten auf. Da hilft guter Journalismus.
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

Das ist die Chance des guten alten Journalismus. Check, Recheck, Doublecheck.

von Dr. Helmut Brandstätter

über Fake News

Über Fake News, also bewusste Falschmeldungen, mussten wir zuletzt mehrfach berichten. Zum Teil ist es nur ärgerlich, etwa wenn britische Zeitungen über eine angebliche Messerattacke am 24. Dezember vor der Wiener Synagoge schrieben. Mit solchen Meldungen wollen gewisse Gruppierungen Unfrieden stiften und politisch Stimmung machen. Das treibt ja auch die Regierung in Moskau an, die vor einiger Zeit den "Fall Lisa" hochspielte, in dem es um angebliche Gewalt gegen ein russisches Mädchen in Berlin ging. Alles erfunden. Gefährlich kann es werden, wenn die pakistanische Regierung – erfundene – Meldungen glaubt, die Israelis würden einen Atomschlag gegen ihr Land planen und mit einem Gegenschlag droht. Und wie so oft im Internet spielen Algorithmen eine Rolle, wie bei Warnungen vor einem Anschlag in Bangkok. Hoffentlich begreift auch der künftige US-Präsident Donald Trump noch die Gefahr, er twittert ja gerne schneller, als sein Gehirn erlaubt.

Die deutsche Regierung überlegt Maßnahmen gegen diese bewussten Irreführungen. Kein Wunder, dass die rechte AfD laut von Zensur spricht. Populisten aller Art spielen gerne mit Falschmeldungen. Die AfD hat bis jetzt einem Fairnessabkommen, auf solche Fake News und Internet-Roboter zu verzichten, nicht zugestimmt. Letztlich wird es schwierig sein, mit juristischen Maßnahmen die Irreführung der Menschen zu verhindern. Das ist die Chance des guten alten Journalismus. Check, Recheck, Doublecheck. In unseren eiligen Zeiten ist es gar nicht leicht, das durchzuhalten. Aber das unterscheidet uns Journalisten von den Falschmeldern. Und wenn wir einen Fehler machen, werden wir ihn genau so zugeben, wie wir Fake News offenlegen werden.

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