Das Jahr 2013 hat krisenhaft begonnen

Die Quartalsbilanzen heimischer Unternehmen geben durchaus Grund zur Sorge.
Martina Salomon

Martina Salomon

Die Krise schleicht sich an Österreich heran.

von Dr. Martina Salomon

über schwache Quartalsergebnisse

Die Krise schleicht sich an Österreich heran, das erste Quartal des heurigen Jahres lässt gerade die Träume von der unsinkbaren Insel der Seligen platzen: Die am Donnerstag veröffentlichte Arbeitslosenzahl liegt hoch wie nie, auch wenn sie im internationalen Vergleich noch immer bescheiden und die Gesamt-Beschäftigtenzahl auf Rekordhoch ist.

Aber Wirtschaft und Industrie schocken derzeit mit schwachen Quartalsergebnissen, selbst wenn es dafür jeweils schlüssige „individuelle“ Erklärungen gibt: Probleme in Südamerika (Andritz) und am Energiemarkt (Siemens, Verbund), weniger Aufträge der öffentlichen Hand und ein langer Winter (Bauwirtschaft), Abschreibungen im Osten, vor allem in Problemländern wie Ungarn (Raiffeisen), Ukraine (Erste) oder Albanien (EVN). Die heimische Wirtschaft hat in Osteuropa jahrelang ausgezeichnet verdient, jetzt reißt die Region tiefe Löcher in die Bilanzen – zum Teil auch aufgrund falscher Managemententscheidungen.

Die Politik sollte sich eigentlich dafür interessieren, doch Wahlkampf-bedingt liefert man sich lieber öffentliche Scharmützel um Briefe nach Brüssel und um die Bienen. Die Grünen schießen überhaupt den Vogel mit einem „Hanfwandertag“ an diesem Samstag ab.

Industrie, Banken, Osteuropa, Europäische Union – diese Begriffe sind in Österreich mittlerweile (von der Schulbank weg) so negativ besetzt, dass man als Politiker lieber kein Verständnis dafür zeigt, wenn man wiedergewählt werden will. Dabei wären die Ergebnisse der heimischen Unternehmen zu Jahresbeginn 2013 durchaus als Weckruf zu betrachten. Achtung, anschnallen, Turbulenz-Gefahr!

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