In der Spenden-Falle
Der Fall Chorherr zeigt einmal mehr: Politiker sollten keine Spenden sammeln.
Christoph Chorherr ist als Planungssprecher der Grünen und Gemeinderat für Gesetze und Widmungen (mit)verantwortlich, die für die Entwicklung der Stadt entscheidend sind. Er kann daher für seinen privaten Verein nicht Geld von Immobilienentwicklern nehmen, die direkt von seiner Politik abhängig sind. Noch dazu plakatierten die Grünen im Wahlkampf just gegen Immobilienhaie.
Wenn aber die Signa Holding wenige Wochen nachdem das Goldene Quartier präsentiert wird, 100.000 Euro an Chorherrs Verein spendet, ist die Optik mehr als schief. Wurde doch im Zuge die Bognergasse zur Fußgängerzone umgewidmet, ein Umstand der den Wert der Signa-Immobilien steigert. Um genau solche "Zufälle" zu vermeiden, muss ein Obmann darauf achten, woher sein Verein Spenden bekommt. Auch wenn der Verein unbestritten ein sehr tolles Projekt unterstützt. Denn natürlich hat ein Spender Erwartungen. Erinnern wir uns an die Spende der Telekom an Willi Molterers Fußballverein oder die EADS-Millionen für Rapid.
Chorherr sagt, er habe sich nie persönlich bereichert. Aber als Politiker zu zeigen, dass man eine soziale Ader hat, ist sein persönlicher Zusatznutzen.
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