Vertrauen als Joker

Die parteiinternen Schwächen spielen auf dem Wahlparteitag wenig Rolle: CDU-Chefin Merkel zehrt bewusst vom wichtigsten Kapital jedes Politikers.
Reinhard Frauscher

Reinhard Frauscher

In Krisenzeiten schart sich das Volk um die Führung

von Reinhard Frauscher

über CDU-Chefin Merkel

Zehn Monate vor der Wahl ist die Ausgangslage für Kanzlerin Angela Merkel auf ihre dritte Regierungszeit besser, als es viele sich noch im Sommer vorstellen konnten. In der alles dominierenden Staatsschulden-Krise ist Deutschland der Drehpunkt für eine möglichst sanfte Bewältigung. Was an Risken jetzt angehäuft wird, von der Haftung bis zum Gelddrucken, besorgt nur manche Fachleute. Die Krise aber lässt Angela Merkel als deren stille und stete Managerin strahlen, auch, weil weder die Opposition noch die anderen Länder Alternativen zu haben glauben. In Krisenzeiten schart sich das Volk um die Führung und das tut es laut Umfragen auch jetzt. Auch, weil die Deutschen von deren Nachteilen bisher verschont bleiben.

Dass zur Führung der Koalitionspartner FDP nicht mehr zählt, wird das innenpolitische Hauptproblem Merkels. Sie wird auch das lösen – nach der Wahl, für die dieser Parteitag ein durchaus ernst zu nehmender und gelungener Anlauf war.

Kommentare