Jetzt schlägt die Stunde der Europäer

Auf Hard Brexit und Donald Trump muss die EU Flagge zeigen. "Yes, we can.".
Walter Friedl

Walter Friedl

Für Zaudern oder Alleingänge ist spätestens jetzt kein Platz mehr

von Mag. Walter Friedl

Über den Brexit

Hard Brexit also. Die Briten wollen es wissen und wichtige Brücken zu Festland-Europa abbrechen. Eine Lose-Lose-Situation für das Königreich und die EU. Aber gut, so ist es eben. Der raue Wind, der der Union seit Jahren ins Gesicht bläst – neuerdings nicht nur aus dem eisigen Osten, sondern auch über den Atlantik aus dem Westen – hält an. Darauf kann es nur eine Antwort geben: Zusammenrücken, das wärmt und stärkt.

In diesen Zeiten der radikalen Umbrüche muss Europa endlich seine Kleingeistigkeit aufgeben und selbstbewusst auftreten. Hier, auf dem Alten Kontinent, gibt es einen der größten Märkte der Welt und ein demokratisches sowie soziales Gefüge, das in dieser Form unerreicht ist. Wenn Großbritannien der Union den Rücken kehrt, dann wird die EU-27 deswegen sicher nicht untergehen. Und wenn der künftige US-Präsident Donald Trump die Nachkriegsordnung in die Luft sprengt (die NATO sei "obsolet"), dann müssen wir Europäer uns eben selbst um die Verteidigung und Sicherheit kümmern. "Yes, we can!"

Für Zaudern oder opportunistische Alleingänge ist spätestens jetzt kein Platz mehr in der Union. Wer dennoch glaubt, weiterhin sein eigenes Süppchen kochen zu müssen, soll das tun. In der Tafelrunde der EU soll er dann aber in der zweiten Reihen Platz nehmen und dort seine dünne Gulaschsuppe löffeln. Denn nun schlägt die Stunde der echten Europäer. Und wenn es nicht anders geht, dann muss eben ein Kern-Europa vorangehen.

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