über LEBEN: Sprachpannen Nr. 3
Die schönsten medialen Sprachpannen des Jahres, Teil 3:
ORF.at hat gemeldet: "Constantini als ÖVP-Chef zurückgetreten." Vermutlich wird Spindelegger bald Teamchef. Eine deutsche Zeitung schrieb: "In der Spree wurden mehrere Koffer mit Leichenteilen gefunden. Die Polizei vermutet ein Gewaltverbrechen." Was mir an dieser Meldung gefällt, ist das Wort "vermutet".
Leser Gerald Rauch machte eine schöne Entdeckung: Am Meidlinger Markt wurden "Speerrips" angeboten, vermutlich mit der Lanze erlegt und mit Gips gehärtet. Meine Kollegin Ingrid Teufl erwarb eine Espressomaschine aus italienischer Fertigung und fand in der Gebrauchsanweisung folgenden beruhigenden Hinweis: "Die Kaffeemaschine besteht zur Ganze – vollständig."
Die offenbar poetisch vorbelastete U-Bahn-Zeitung Heute schrieb über einen Straftäter: "Seit seinem 14. Lebensjahr hat ihn die Drogensucht im knochigen Schlund." Die Tier-Seite der Krone brachte folgendes Inserat: "Weil Rex, der 3,5-jährige Rottweiler, zu gutmütig ist, wird für ihn ein liebevolles Plätzchen bei Rassefreunden gesucht." Selber schuld. Hätte Rex wenigstens ab und zu ein Kind gebissen, müsste er jetzt nicht zu Rassefreunden. Der KURIER berichtete über die Folgen der Räumung eines besetzten Hauses in Wien: "Am Abend kam es zu einer Prostet-Demonstration." Wie viel dabei gesoffen wurde, verrieten wir leider nicht.
Die schönsten Sprichwörter des Jahres: "Lügen haben lange Beine, in diesem Fall sogar verletzte", dichtete die Krone und drehte ihren Lesern damit die kurze Nase.
Und im KURIER warnte ein Baugewerkschafter: "Wer A sagt, muss die Krot fressen."
Ebenfalls wichtig: "Nierenleiden weiter auf dem Vormarsch", warnte die Krone. Vermutlich handelt es sich dabei um Wandernieren.
Einmal geht’s noch: Nächste Woche im letzten Teil: Gekackte Nüsse und fünfjährige Herausgeber.
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