über LEBEN: Sprachpannen Nr. 1
Die schönsten medialen Sprachpannen des Jahres, Teil 1: "Sex-Orgien: die Polizei darf nur zuschauen." Gemein! Die Krone über Open-air-Swinger am Attersee. Noch gemeiner: "Der Polizei sind im Weißenbachtal die Hände gebunden" (laut krone.at). Und das, obwohl News geschrieben hat, man müsse die Verantwortung für die Sexualität "in die eigenen Hände nehmen". Der KURIER hat übrigens – in ganz anderem Zusammenhang – heuer verkündet "Vorzeitiger Samenerguss – Kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen." Ebenfalls im KURIER stand ein Artikel mit dem Titel "Sachbeschädigung: 12-Jähriger ging auf zwei Polizisten los." Offenbar hielt der Autor also nicht nur den Täter, sondern auch die Opfer für unmenschlich. Deshalb heißt es ja auch: Sachdienliche Hinweise. Ich sehe hier einen Zusammenhang mit einer Meldung von vor zehn Jahren: "Soldat beißt bei Weihnachtsfeier seinen Vorgesetzten". Der Soldat hat sich eindeutig nicht an den Rat gehalten: Iss was G’scheits! Heute hat geschrieben: "Tuberkulose-Räuber bei McDonald’s gefasst." Vielleicht gibt er ja die Tuberkulose zurück, dann wäre zumindest der Schaden wieder gut gemacht.
Wir kommen jetzt zum Thema "Ewigst währt am längsten". In einer Sendung von Radio Wien wurde über den Filmschauspieler Hugh Grant Folgendes gesagt: "Der ewigste Junggeselle Hollywoods wird Vater." Ewig, ewiger, am ewigsten. Also noch länger als unendlich. Endloser als endlos. Also ohne Ende, nur nocher ohne Ende, als einfach nur so ohne Ende. Am ohnesten ohne Ende. Oder: In keinster Weise am Ende. Kein, keiner, am keinsten, also noch nichter als nicht. Die ZiB1 hat gemeldet: "Oberitalien wird von ausuferndem Po bedroht." Und die haben damit nicht Silvio Berlusconi gemeint.
Nächste Woche: Gratisgeschenke, Männerschlussverkauf und tote Leichen.
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