Das Leben ist doch der beste Kabarettist
Die Erkenntnis ist hart, aber: Das Leben ist doch der beste Kabarettist. Folgenden Dialog führte mein Freund St., bei einer Versicherung berufstätig, unlängst telefonisch mit einem Kunden.
Kunde: "Sie haben mir da einen Brief mit der Bitte um eine Schilderung samt Skizze geschickt. Aber wo soll ich das denn hinschreiben?"
Versicherungsmann: "Na, was steht denn auf dem Brief?" Kunde: ",Bitte Rückseite verwenden’." Versicherungsmann: "... und was ist jetzt genau Ihre Frage?" Kunde: "Na, wo ich das hinzeichnen soll?" Versicherungsmann: "Nun, zum Beispiel auf die Rückseite?" Kunde: "Das Schreiben hat keine Rückseite." Versicherungsmann: "Dann drehen Sie das Schreiben einmal um. Was sehen Sie da?" Kunde: "Da ist ... nichts." Versicherungsmann: "Und genau das ist die Rückseite." Kunde: "Ach, DAS ist die Rückseite ..."
Ähnlich großartig die unlängst verschickte Presseaussendung eines Musik-Duos. Titel: "Performative Aleatorik". Auszüge daraus: "Es handelt sich dabei um die Kombination aus Kompositionsverfahren und dem vollständigen Fehlen von Instrumentenbeherrschung. Sie führt in den meisten Fällen zu einer osmotischen Allianz zwischen Publikum und Musik, an deren Schwelle die beiden Musiker in die Funktion von Pförtnern geraten. In diesem Spannungsverhältnis bauscht sich eine Kurve auf, die nur jemand – oder besser etwas zu kratzen versteht, das frei von allen Konventionen und Mustern ist, sozusagen der Kaspar Hauser der Kausalität: der Zufall."
Zum Abschluss werfen wir noch einen Blick in das Zentralorgan des unfreiwilligen Humors, auch bekannt als Österreich. Am 18. April stand da drin: "Mit seiner aktuellen Frau Andrea hat Waterloo keine Kinder, aber einen Hund."
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