Ingwer-Möpse

Über Weihnachtstraditionen.
Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Irgendein Tier muss irgendwas umhauen oder fressen.

von Guido Tartarotti

über Weihnachts-Traditionen.

Meine Weihnachts-Traditionen:

– Irgendein Tier muss irgendetwas umhauen und/oder fressen. Wir hatten einmal einen Hund, der die ganze Gans fraß, und zwar gefroren (die Gans, nicht der Hund). Und wir hatten ein Kaninchen, das die Rumkugeln vom Baum knabberte. Der Hund meiner Exfrau, die berühmte Daria (der Hund, nicht meine Exfrau), kann zwei Meter hohe Bäume umhauen und sich selbst auf zwei Meter Länge ausfahren, um auf dem Kasten stehende Kekse zu fressen.

– Eine Laufrunde am 24. 12., im Idealfall, ohne mich diesmal an einem Verkehrsschild selbst k.o. zu hauen.

– Unter den Geschenken muss ein Paar Socken sein sowie mindestens ein Sackerl Ingwer-Möpse und eine Flasche Gin.

– Wir müssen folgende Filme sehen: „Tödliche Weihnachten“; „Love Actually“, Stirb Langsam II“; den mit Chevy Chase, wo der von „The Big Bang Theory“ seinen Sohn spielt; den mit den beiden, die den Unfall im Schnee haben und denen dann die Geister von Priestern erscheinen; den, wo die drei auf dem Sessellift vergessen werden und die Wölfe kommen.

– ein Besuch bei einer Krippe in einer Kirche, weil näher komme ich nicht an meine Kindheit heran.

– Schoko-Nikoläuse und Zwetschkenkrampusse kaufen. Ich fand ja als Kind den Krampus lustig, weil lächerlich, den Nikolo aber schrecklich, weil allwissend. Der Nikolo machte mir Angst und war unsympathisch, dieser Oberamtsrat des Sünden- und Nüsse-Verwaltens.

– Unser familieninternes Wettspiel, „Last Christmas“ so lange es geht zu vermeiden. Einmal schaffte ich es, das grässliche Lied bis 24. 12. mittags nicht zu hören.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 20. Dezember und am 20. Jänner im Theater am Alsergrund zu sehen, am 11. Jänner beim Satirefestival Schwechat, am 18. Jänner im Kabarett Niedermair und am 17. Februar in St. Pölten, Bühne im Hof.

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