Wenn der Neid a Luder ist

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Der Neid auf Red Bull ist längst nicht auf Österreich beschränkt

von Wolfgang Winheim

über das Fußball-Engagement des Dosen-Imperiums

RB Salzburg vor dem Ausscheiden! Das meldeten nach dem 1:2 in Baku auch deutsche Zeitungen, die Vorrunden-Spiele österreichischer Klubs ansonsten ignorieren. Der Neid auf Red Bull ist längst nicht auf Österreich beschränkt, seit (in Leipzig investiertes) Dosengeld beim großen Nachbarn Unruhe auslöst.

Die Salzburger freilich werden am Mittwoch den Schadenfrohen keinen Gefallen tun, sondern aufsteigen. Allein schon die Klasse von Kampl, Soriano und des neuen Millionenjokers Bruno sollte ein Garant dafür sein.

Ganz anders ist die Situation der St. Pöltener, obwohl die ihr Auswärtsspiel in den Niederlanden auch nur mit einem Tor Unterschied verloren haben.

1.) zeigte das 0:4 in Mattersburg die Limits der Niederösterreicher auf, wenn sie auf mehreren Hochzeiten zu tanzen haben. 2.) ist Eindhoven ein viel namhafterer Gegner als jener der Salzburger. 3.) ist allein schon das erstmalige Vordringen eines österreichischen Zweitliga-Klubs in die zweite Runde mehr als erwartet hatte werden dürfen. Weshalb es 4.) wohl kaum einen Fußballfreund gibt, der den international so tapfer auftretenden No Names den Erfolg (im Gegensatz zu Red Bull) nicht gönnen würde. Was auch für St.-Pölten-Trainer Herbert Gager gilt.

Obwohl im Frühjahr noch Austria-Coach, ist Gager selbst bei Rapids Hardcorefans kein Feindbild in Hütteldorf. Schließlich war er dort aufgewachsen. Und seine Mutter verstand die Fußballwelt nicht mehr, als ihr Herbert Rapid verlassen musste. Mama Gager und der Vater des aktuellen Rapid-Trainers Zoran Barisic hatten jahraus jahrein Rapid-Buam zu Spielen gebracht und versorgt. Ein Beispiel, das zum Glück auch anderswo immer wieder Nachahmer findet.

Noch heute profitiert der Sport vom Idealismus der Eltern mehr als vom System. Nur in Ausnahmefällen ist es umgekehrt – wenn ein Vater viele Euros kassiert, damit er einem Vereinswechsel seines minderjährigen Sohnes zustimmt. Das war einst bei Lionel Messi so. Und das soll inzwischen auch in Salzburg vorkommen. Behaupten zumindest die Gegner von ... Red Bull.

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