Tagebuch: Null und eins

Wolfgang Winheim
Hirscher verhält sich diplomatischer als sein einstiges Vorbild Hermann Maier.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Marcel Hirscher bleibt Spitzenreiter im Gesamtweltcup. Und er bleibt auch der Führende im ORF-Quotenvergleich. An den 1,9-Millionen-Spitzenwert bei seinem Schladminger Slalomsieg kamen weder Opernball noch Villacher Fasching heran. Weniger lustig verlief für Hirscher sein Debüt im Super-G. Tückischer Firn, null Punkte. Dabei hatte Abfahrtstrainer Andreas Evers, von dem Papa Ferdinand Hirscher nach Crans-Montana chauffiert worden war, auch dem Junior Gutes tun wollen und einen Super-G ausgeflaggt, der Torlaufspezialisten entgegenkam.An der Kurssetzung jedenfalls lag’s nicht, dass Hirschers Risiko unbelohnt blieb. An seiner Nummer 33 sehr wohl.Während TV-Zuseher heutzutage zwischen den ersten 30 kaum noch Unterschiede erkennen, stehen später Startende schon geschlagen am Start. Umso bemerkenswerter, dass Didier Cuche in Crans-Montana mit Nummer 20 die Superzeit im Super-G gelang. Und umso unglaublicher noch Jahre später, dass Hermann Maier mit den Nummern 28, 29 oder 30 siegen musste, weil die FIS ihn durch ihr (inzwischen korrigiertes) Reglement dazu zwang.Vor Mikrofonen prangerte Maier die Benachteiligung mit der gleichen Hartnäckigkeit an, mit der er Erfolge von Nobodys abwertete. Hirscher verhält sich diplomatischer als sein einstiges Vorbild. Er sucht die (wenigen) Fehler stets bei sich selbst. Auch hinsichtlich Fairness hat er das Zeug zur Nummer 1.

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