NBA-Star sponsert neue Österreicherin

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Können Sie sich vorstellen, dass David Alaba die Segel-Olympia-Bronzene Tanja Frank sponsert? Zu dieser kuriosen Frage animiert das Beispiel eines 18-jährigen sportlichen wie sprachlichen Multitalents, das seit August Österreicherin ist. Und mit neuem Pass und Mut sofort international aufgetrumpft hat.

Alexandra Rinder (Papa Steirer, Mama Hamburgerin) surfte beim letzten Bewerb in Portugal auf ihrem Bodyboard liegend der älteren Konkurrenz um deren mit Salzwasser getränkte Ohren. Sogar Real Madrids Präsident Florentino Pérez gratulierte per eMail. Und der österreichische Diplomat Peter Huber in Madrid nutzte seinen Aufenthalt anlässlich der EU-Botschafter-Konferenz auf Teneriffa, um am Nationalfeiertag die neue Staatsbürgerin zu treffen.

Was in Österreich der Sportöffentlichkeit bisher vorenthalten blieb, hat in der Surfszene Wellen geschlagen: Auf den Schultern männlicher Champions wurde Rinder vom Strand in Nazaré getragen. Nur eine Brasilianerin war für Rinder, die es 2014 und 2015 zur jüngsten Doppelweltmeisterin der Geschichte gebracht hatte, in der Gesamtwertung uneinholbar.

Raue See hält sie ebenso wenig wie Haifischgefahr vom täglich bis zu achtstündigen Aufenthalt im Meer ab. "Steirerbluat ist koa Himbeersaft", pflegt die Modellathletin zu sagen. Die auch über Leichtathletik-Qualitäten verfügt; die an der Adeje-Küste aus 13 Metern Höhe von einer Klippe in den Atlantik sprang; und die sich, obwohl auf Teneriffa aufgewachsen, bei Österreich-Urlauben auf zwei Brettln die steilsten Schneehänge runterstürzt.

Sportlerin des Jahres

Mit einem Brett war die junge Dame zwischen Hawaii und Südamerika aus Kostengründen bislang solo unterwegs. Ab sofort wird sie von dem von Real Madrid in die NBA gewechselten kanarischen Basketball-Hero Sergio Rodriguez Gómez (6,8 Millionen US-Dollar Jahresgage bei den Philadelphia 76ers) unterstützt.

Rodriguez war 2015 mit Spanien Europameister und Rinder zur kanarischen Sportlerin des Jahres gewählt worden. Als ihm Rinder gestand, dass sie sich für die österreichische Staatsbürgerschaft entschieden habe, meinte er, dass Hilfsbereitschaft für ihn keine Grenzen kenne.

Botschafter Huber erwartet, dass die vom Basketballstar geförderte Wassersportlerin auch von der österreichischen Sport-Bürokratie keinen Korb bekommt. Ganz abgesehen davon, dass Wellenreiten bei den Spielen 2020 in Tokio erstmals olympisch ist.

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