Tagebuch: Aus dem Wasser

Tagebuch: Aus dem Wasser
Im Gegensatz zu manch Alt-Internationalem hält die Mehrheit der Kritiker Marcel Koller für eine gute Teamchef-Wahl.
Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Keine Sperre. Dinko Jukic darf 2012 in London ins Olympia-Becken springen. Bei der Wahl zum Sportler des Jahres aber wird der Schwimmer heuer ähnlich chancenlos sein wie er das mit seinen Polit-Ambitionen bei der letzten Wiener Gemeinderatswahl als VP-Kandidat gewesen war. Für Skispringer Thomas Morgenstern kann der Champagner schon zwei Wochen vor der offiziellen Entscheidung (9. November, Galanacht des Sports) eingekühlt werden. Unabhängig von dieser Wahl richtete die Standesvertretung der Sportreporter via www.sportsmediaaustria.at ein elektronisches Stimmungsbarometer für den neuen Fußball-Teamchef Marcel Koller ein. Und siehe da - hier wendet sich das Blatt. Im Gegensatz zu manch Alt-Internationalem hält die Mehrheit der Kritiker den Schweizer für eine gute Wahl. 53 Prozent pro Koller. Das war der Stand vor dem 46. Nationalfeiertag. Schon vor 20 Jahren, im KURIER vom 26. Nationalfeiertag, schlug Josef Huber in seiner Kolumne dem ÖFB eine Schweizer Lösung vor. Damals qualifizierten sich die Eidgenossen unter dem Deutschen Uli Stielike für die WM. Damals wurden Manfred Zsak und Andi Ogris nach einer Niederlagenserie im ORF gefragt, ob sie sich wie die Deppen der Nation fühlen. Damals galt es, einen Nachfolger für Teamchef Dietmar Constantini zu finden. Und damals schrieb Huber: "Gesucht wird einer, der eine Elefantenhaut hat. Er muss das feine Gespür für die Umwelt haben, darf aber nicht erwarten, dass er unter Naturschutz gestellt wird." Es hat sich also nichts geändert seit 1991. Außer, dass der Österreicher laut Statistik weniger Bewegung macht und der Passivportler mehr sehen kann. Ab heute wird via Sport Plus vom Küniglberg rund um die Uhr gesendet. Damit Olympia-Disziplinen wie Schwimmen in nicht-olympischen Jahren medial nicht völlig untergehen.

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