Madrilenen gehören den Madrider Startformationen nur drei an.

von Wolfgang Winheim

über das erste Stadtderby im CL-Finale

Wiener Derby Austria – Rapid in Berlin? Was in der Bundesliga undenkbar wäre, passiert heute auf höherer Ebene in der Champions League. Spanischer Rivalenkampf auf portugiesischem Boden. Mehr noch: Erstmals in der 59-jährigen Europacup-Geschichte kommt’s zu einem finalen Stadtderby. Schauplatz von Madrid gegen Madrid ist Lissabon. Dort ist nach einigen von Taktik geprägten Anfangsminuten ein Match auf Top-Niveau zu erwarten, wie es bei der WM in Brasilien kaum übertroffen werden kann.

Gleichgültig, ob Atléticos eingebürgerter brasilianischer Torjäger Diego Costa und Reals portugiesischer Eisenfuß Pepe im letzten Moment noch fit werden oder nicht. Stars aus neun Nationen werden heute im prächtigen Luz-Stadion einlaufen. Madrilenen gehören den Madrider Startformationen nur drei an: Reals Tormann-Ikone Iker Casillas sowie Gabi und Koke, die aus dem Atlético-Nachwuchs stammen.

Als Austria und Rapid ihr letztes Derby (0:1, Tor Sabitzer) bestritten, schienen auch nur drei echte Wiener unter den ersten 22 Auserwählten auf. Zumindest in dieser Hinsicht liegen Grün-Weiß und Violett im internationalen Trend. Nicht die Herkunft, nur noch die Leistung (plus das dickere Geldbörsel) zählt. Und es soll Profis geben, die beim Ertönen der Champions-League-Melodie eher ein Gänsehautgefühl überkommt als bei der eigenen Landeshymne.

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