Hormongesteuert
Auch mit 1,69 widerlegt der 'Vierfache Messi' die Experten.
Anlässlich seiner vierten Wahl zum Weltfußballer des Jahres wird quer durch die Medienwelt wieder einmal daran erinnert, dass Lionel Messi, 25, seine Karriere einer Hormon-Kur verdanke. Einer Behandlung, die der argentinische Arzt Diego Schwarzenstein lieber geheim gehalten hätte.
Doktor Schwarzenstein hatte am 31. Jänner 1997 beim zehnjährigen Lionel festgestellt , dass die Drüsen des 1,27 Meter kleinen Patienten nicht genug Wachstumshormone produzieren. Danach war Lionel in der Klinik für Innere Medizin in Rosario Centro bis zur seiner Übersiedlung nach Barcelona täglicher Stammgast. „Aber keine Laborratte“, wie Schwarzenstein im Messi-Buch (copyright Luca Caioli) festgehalten haben will.
Wachstumshormone sollten ein Tabuthema sein, weil sie a) bei Erwachsenen Doping mit Gefahren von Langzeitschäden bedeuten und b) das Bekanntwerden des Falles Messi zu einem Sturm ehrgeiziger Eltern kleinwüchsiger Kindern auf die argentinischen Kliniken geführt habe.
Bei Messi aber sei die Behandlung dringend notwendig gewesen, sagt Schwarzenstein. 125.000 Euro soll Messis vom FC Barcelona finanzierte Hormon-Kur gekostet haben, die laut Messi Senior ein Hauptgrund für den Wechsel nach Spanien gewesen war. Ohne medizinische Beihilfe wäre sein Lionel nur 1,45 bis 1,50 geworden.
Doch auch mit 1,69 widerlegt der „Vierfache Messi “ die Experten. So musste sich Rapid-Kapitän Steffen Hofmann (1,73) als U-18-Talent beim FC Bayern anhören, dass in der Bundesliga künftig kein Profi unter 1,80 eine Chance haben werde, weshalb Rapid vor neun Jahren auch der jetzige Bayern-Kapitän Philipp Lahm (1,70) angeboten wurde. Frenkie Schinkels (1,68) hatte als Mini-Ballgenie in seiner Erst-Heimat Holland gegen ähnliche Vorurteile anzukämpfen.
Mit den Hormonen hat’s bei Frenkie stets gepasst. Das jugendliche Outfit des fünffachen Vaters lässt eher auf Frischzellenkur schließen, kann ihm sein Dienstgeber Puls 4 doch heute bereits zum 50er gratulieren. Kein Druckfehler: Schinkels ist doppelt so alt wie Messi.
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