Die Männer hinter Mamas Mädchen

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Danach wurde der Herr Magister dem ÖSV zu oberg’scheit.

von Wolfgang Winheim

über Mikaela Shiffrin und Kilian Albrecht

Kilian Albrecht ist der Einzige im Alpin-Zirkus, der es zum Podestfahrer und parallel zur Renn-Karriere zum Studienabschluss schaffte. Danach wurde der Herr Magister dem ÖSV zu oberg’scheit. Und so schien’s g’scheiter für ihn, sich international zu orientieren.

Der Vorarlberger startete für Bulgarien, erfreute sich als Mittrainierer und Vorbild auch bei amerikanischen Nachwuchsteams Beliebtheit. Dort, in Vail, war er verblüfft vom Können einer 13-Jährigen, nichts ahnend, dass er mit eben diesem Wunderkind – schon als es sechs Jahre jung gewesen war – in Hintertux auf Bitten der Eltern einen Sommerskitag auf dem Gletscher verbracht hatte.

Inzwischen ist Albrecht Manager und Ratgeber des außergewöhnlichen Teenagers. Und weitere Österreicher jubeln bei Siegen der 17-jährigen Amerikanerin mit: Roland Pfeifer, ihr Slalom-Trainer; Alex Hödlmoser, der US-Damen-Cheftrainer; Patrick Riml, der US-Alpinboss.

Diesen Hinweis werden Ski-Interessierte, auch wenn der als krampfhaftes Ablenken von rot-weiß-roten Enttäuschungen interpretiert werden kann, noch oft hören und lesen. Denn Mikaela Shiffrin wird, sofern die Arzttochter von ernsten Verletzungen verschont bleibt, noch oft mit ihren (Salzburger) Atomic-Skiern den Konkurrentinnen auf und davon carven.

Die Mama, eine ausgebildete Krankenschwester, sorgt für eine gesundes Umfeld. Sie war selbst Rennen gefahren und hatte schon für Klein-Mikaela mit Besenstielen Slalomkurse simuliert. Jetzt begleitet sie ihre siegende Tochter während der gesamten Europa-Tournee. Sie wäscht, kocht und achtet darauf, dass es das skibesessene Mädchen online bis Juni zum Highschool-Abschluss bringt.

Noch gilt Mikaela als ein Mama-Töchterl im positiven Sinne.

Noch hat sie sich ihre Natürlichkeit bewahrt.

Noch kann der Boulevard mit der jungen Dame im Gegensatz zu Lindsey Vonn, Julia Mancuso und Bode Miller in der Gerüchteküche rein gar nichts anfangen. Dass das so bleibt, wird auch Aufgabe von Ski-Magister Albrecht sein.

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