Schüler gestalten aktiv mit

Mehr als nur Chemie: In der Popperschule werden die Naturwissenschaften fächerübergreifend unterrichtet.
Fächerübergreifender Unterricht oder neue Lernmethoden: An der Sir-Karl-Popper-Schule für Hochbegabte wird vieles ausprobiert.
Ute Brühl

Ute Brühl

Wir haben die Möglichkeit, den Unterricht mitzugestalten. Und zwar so, dass wir hier besonders gut lernen können", sagt Isabella Deutsch, Schülerin der Sir-Karl-Popper-Schule in Wien.

Dort hat man stets ein offenes Ohr für die Wünsche  und Ideen der Schüler. Sie können Vorschläge machen, welchen Stoff   sie lernen wollen und mit welcher Methode. Direktor Edwin Scheiber nennt ein Beispiel: "Viele wollten, dass sie in der Oberstufe  den naturwissenschaftlichen und  den sprachlichen Zweig besuchen dürfen.  Mit dem Argument, dass Physiker auch den Philosophieunterricht besuchen möchten." Dieser Wunsch wurde erfüllt.

Bio und Chemie

Der Vorschlag, die Fächer Biologie, Physik und Chemie fächerübergreifend zu unterrichten, wurde ebenfalls aufgenommen. "Was umgesetzt wird, das entscheiden aber wir Lehrer und nicht die Schüler. Wir sind  die Experten",  sagt Renate Wustinger. Die Lehrerin hat das Fach "Kommunikation und Sozialkompetenz", kurz KoSo, entwickelt und unterrichtet  es auch. Schülerin Anna  Stürgkh gefällt, dass die "Schule  unentwegt  versucht, sich zu verbessern.   Wir werden hier ernst genommen und trotz des Altersunterschiedes von den Lehrern respektiert."  Denn nur dort, wo es diesen gegenseitigen Respekt gibt, lernen Kinder  gut: "Das gilt für alle, nicht nur für Hochbegabte", sagt Direktor Scheiber.  Ein weiterer Erfolgsfaktor: "Schüler, die ein Selbstwertgefühl haben und glauben, dass sie es schaffen können, sind erfolgreicher. Deshalb gibt es bei uns das Fach KoSo mittlerweile in allen Schulstufen.

 

Schulversuch

Die Popperschule ist also ein ständiger Schulversuch. Der Direktor: "Was gut funktioniert, übernehmen wir für das Wiedner Gymnasium, das sich im gleichen Gebäude befindet. Wir sind ein Versuchslabor für diese und andere Schulen."

Wer die Schule "live" erleben will, kann sie am Samstag 25. Februar beim Tag der offenen Tür besuchen. Anmelden können sich Hochbegabte für die Oberstufenschule noch bis 13. April. Eine Psychologin testet die Jugendlichen, ob sie für die Popperschule geeignet sind. Anmeldeformulare gibt es im Internet unter www.popperschule.at

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