Lehrer und Dompteur
Muss sich der Schulstress denn immer auf zwei mal drei Wochen im Jahr zusammenballen? Werden Lehrer mit den in der Schule konzentrierten gesellschaftlichen Problemen alleingelassen? Und sollten sie nicht längst ein neues Dienstrecht haben? Die ewig gleichen Fragen, aber bei Punkt drei bewegt sich nun endlich was: Das Lehrergehalt soll zu Beginn höher, die Verdienstkurve aber flacher werden. Junglehrer werden nicht mehr pragmatisiert. Unterrichtsministerin Schmied hat gestern außerdem angekündigt, dass es Unterstützung – Psychologen und Sozialarbeiter – für Lehrer geben wird. Das ist auch notwendig.
Denn diese sind längst nicht mehr nur Wissensvermittler, sondern gewissermaßen auch Dompteure, Therapeuten und Erzieher. Es ist schwer, das ein ganzes Berufsleben lang auszuhalten – vor allem, wenn man darauf nicht vorbereitet wurde. Ein Fortschritt fürs Schulwesen wäre, dürften sich Direktoren von Lehrern wieder trennen. Wenn es keine Konsequenzen für Unfähige/Faule gibt, tötet das die Motivation aller anderen. Aber wer wagt es, das anzugreifen? Alle anderen Endlos-Anliegen – vom vernetzten Denken bis zur Motivation – stehen auf dem Papier für die Neue Mittelschule. Aber Papier ist geduldig.
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