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Den Lärm dort, wo er erzeugt wird, zu mindern, bringt mehr.
Jeder vierte Bewohner in Wien fühlt sich in seinen eigenen Wänden durch Lärm belästigt. Nebenan wird gebohrt, der Motorenlärm von der dicht befahrenen Straße dringt durch die Fenster, der Nachbar verbringt seine Freizeit mit Rasenmähen und Heckenstutzen.
Bei der Wohnungssuche achten die Österreicher laut aktueller Studie nicht nur auf Preis und Lage, sondern auch auf den Lärmpegel.
Zwar kann gute Dämmung die Wohnung schallisolieren. Den Lärm bereits dort, wo er erzeugt wird, zu mindern, bringt natürlich mehr. Die Technik heißt Gegenschall und wird bereits bei Kopfhörern eingesetzt. Künftig soll auch der Lärm von Laubbläsern, Waschmaschinen und Presslufthämmern damit gemindert werden.
Ein Mikrofon nimmt die Schallwellen auf, ein Prozessor erzeugt einen Gegenschall. Treffen sie aufeinander, löschen sie sich zwar nicht aus, aber der Lärm wirkt gedämpft.
Sind die leisen Geräte eines Tages im Handel, müssten sie erst gekauft werden. Denn der selbst erzeugten Schall stört ja lange nicht so wie fremder Lärm. Wo bleibt das Mikro, dass den Lärm der anderer schluckt?
ulla.gruenbacher(at)kurier.at
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