Pilzhaus

Realitäten: Poufs
Realitäten: Die wöchentliche Kolumne von Ulla Grünbacher.
Ulla Grünbacher

Ulla Grünbacher

Grün oder grauer als heute? Wie Häuser und Städte in der Zukunft aussehen, darüber haben sich Forscher bei der Tagung zum Thema Megacities in London ausgetauscht.

Für Mitchell Joachim, Architekturprofessor an der Columbian University, sollen Häuser und Städte ausschließlich grün sein. Er arbeitet mit Biologen zusammen, im Labor züchten sie Möbel aus Pilzen und Algen. Wie das geht? Die Pilze werden in einem Abguss gezüchtet, dann kommt die Form (etwa eines Stuhls) weg und das Pilzgebilde wird mit einer härtenden Substanz zum Möbelstück.

Das Motto: Baue dein Haus nicht, sondern lasse es wachsen. Auf diese Art können Häuser Teil der Umwelt werden. Der Vorteil: Häuser aus lebenden Pflanzen wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um.

Verpackungsmaterial aus Pilzen gibt es schon heute. Auf Häuser aus Pilzen und Algen werden wir noch warten müssen. Denn die Bewohner von Häusern und Wohnungen aus herkömmlichen Materialen erwarten, dass ihr Zuhause noch mindestens 40 Jahre hält. Die grüne Technologie könnte eines Tages Realität werden – z. B. für Menschen in Slums – oder nur eine Vision bleiben.

ulla.gruenbacher(at)kurier.at

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