Immobilie mobil
Realitäten: Die wöchentliche Kolumne von Ulla Grünbacher.
In der
Schweiz wurde das Unmögliche möglich. Am Mittwoch ist ein Haus von seinem Standort an einen anderen Platz transportiert worden. Um 60 Meter wurde das einstige
Direktionsgebäude der Maschinenfabrik
Oerlikon in Zürich verschoben. 123 Jahre ist der Backsteinbau am selben Platz gestanden, nun war er im Weg für den Gleisausbau am nahegelegenen Bahnhof. Da das Gebäude bei den Mitarbeitern so beliebt ist, wurde eine Alternative zum Abriss gesucht. 6200 Tonnen schwer, 80 Meter lang und 12 Meter breit ist das Haus. Wie lässt sich so ein statischer Koloss bewegen? Auf sechs Stahlschienen und 5000 Rollen wurde das Haus gesetzt, Hydraulikarme stoßen das Gebäude vor sich her. Im Schneckentempo geht es vorwärts, vier Meter pro Stunde. Der Betreiber des Restaurants „Gleis 9 “, der im Backsteinhaus logiert, hat ein Plakat auf dem rollenden Haus angebracht: „Demnächst wird Ihre Suppe 60 Meter westlich serviert.“
Wenn die Methode des Häuser-Verschiebens Schule macht und die Technik verfeinert wird, wer weiß, vielleicht bringt das eines Tages den
Immobilienmarkt in Bewegung.
ulla.gruenbacher(at)kurier.at
Kommentare