Algen

Realitäten: Poufs
Realitäten: Die wöchentliche Kolumne von Ulla Grünbacher.
Ulla Grünbacher

Ulla Grünbacher

Schimmel oder gar Algen an einer Hausfassade versetzen die Bewohner üblicherweise nicht in Hochstimmung, im Gegenteil. Sie trachten danach, die ungebetenen Gäste möglichst schnell zu beseitigen.

Doch romantische Efeufassade war gestern. Heute wohnt man hinter einer lebenden Algenfassade. Algen als Baustoff sind der letzte Schrei, zeigt ein Projekt der Reihe Smart Material Houses der Internationalen Bauausstellung Hamburg. Als "Smart" werden Materialien bezeichnet, die nicht wie üblich statisch sondern dynamisch sind.

Die Mikroalgen dienen dabei als Wärmeproduzent für die Innenräume, denn sie sind in der Lage, mithilfe des Sonnenlichts Biomasse und Wärme zu produzieren. Doch die Algenfassade hat auch ihre optischen Reize. Die Algen wachsen, sind ständig in Bewegung und dadurch ändert die Fassade stetig ihre Farbe und ihre Form.

Das Pilotprojekt BIQ mit dem Baustoff Alge entsteht im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg, der Entwurf stammt von den Grazer Architekten Splitterwerk. Die 15 Wohnungen werden vermietet. Grüner kann man wohl kaum bauen.

ulla.gruenbacher(at)kurier.at

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