Großes Sesselsägen in der Wiener VP

Großes Sesselsägen in der Wiener VP
Personal-technisch bleibt bei den Schwarzen in Wien kein Stein auf dem anderen.
Martin Gantner

Martin Gantner

Das Personalkarussell dreht sich. Die Wiener ÖVP könnte vor einem größeren Umbau stehen. Das historisch schlechteste Wahlergebnis vom Oktober 2010 (13 Prozent) hat tiefe Spuren hinterlassen. Die Bundespartei hätte die Möglichkeit, den Rückzug Wolfgang Schüssels aus dem Nationalrat dazu zu nutzen, die im Bund nicht gerade hoch im Kurs stehende Wiener Filiale neu zu ordnen. Am Mittwoch soll es zu einem Treffen zwischen Staatssekretär Sebastian Kurz , Wiens Wirtschaftskammer-Chefin Brigitte Jank und Vertretern der Wiener Partei gekommen sein. Thema: Wie geht es mit der Partei und Chefin Christine Marek weiter. Am Donnerstag tagte das Präsidium des Wiener Wirtschaftsbundes, jener VP-Teilorganisation, die zuletzt bei Personalentscheidungen gegenüber dem ÖAAB das Nachsehen hatte. Eine zur Zeit häufig ventilierte Variante sieht vor, dass Marek den Platz von Maria Rauch-Kallat im Parlament einnehmen könnte. Der nicht amtsführende Stadtrat Wolfgang Gerstl soll entgegen anfänglicher Dementi doch auf dem Sessel des Altkanzlers Platz nehmen. Der Grund: Erwin Rasinger bleibt auf einem Bundesticket im Nationalrat. Damit rückt ein Wiener nach. Im Büro von Marek möchte man von alledem (noch) nichts wissen. Offen wäre, wer künftig Stadtrat werden, wer den Klub, wer die Partei führen soll. Die Gerstl-Nachfolge könnte eine Frau antreten, die bereits einmal nicht amtsführende Stadträtin war: Isabella Leeb . Sie wäre ebenso ein Signal an den Wirtschaftsbund wie Gemeinderat Fritz Aichinger. Manfred Juraczka , Hernalser Bezirksparteiobmann, wurde gar als möglicher Parteichef ins Spiel gebracht. "Das wäre aber weder ein Zeichen der Erneuerung noch der so oft geforderten Verjüngung", heißt es in VP-Kreisen. Wohl eher eine Interims-Lösung bis zu dem Zeitpunkt, da ein Politiker aus dem Bund das Ruder in der Wiener Partei übernehmen könnte.

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