Franziskus ist ja überhaupt erfrischend unkonventionell.

von Andreas Schwarz

über die Heiligsprechung zweier Päpste.

Jetzt werden also Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig gesprochen. Das ist schön. Der eine war ein großer Reformpapst, der die katholische Kirche ein bisschen aufgeweckt hat; der andere war zwar alles andere als ein Reformer, aber beliebter Vielreisender mit deutlichen Fußspuren in Osteuropas Wendegeschichte. Das alles hülfe freilich nix ohne Wunder. Dank Johannes Paul II. verlor eine Nonne ihren Parkinson, was ihn selig machte. Und praktisch: Am Tag der Seligsprechung wurde eine Costa Ricanerin von einer Gehirnverletzung geheilt = das zweite nötige Wunder für die Heiligsprechung. Bei Johannes XXIII. ist das zweite Wunder noch ausständig – kein unerklärlich verschwundener Zahnschmerz weit und breit. Aber dem neuen Papst Franziskus reicht ein Wunder für Johannes’ Heiligkeit, heißt’s aus dem Vatikan. Auch schön. Franziskus ist ja überhaupt erfrischend unkonventionell. Vielleicht kippt er auch irgendwann die Wunder-Folklore aus dem Programm. Andererseits ist die eines der geringsten Probleme der Kirche.andreas.schwarz@kurier.at

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