"1,6 Millionen Österreicher leiden an Allergien". Nachsatz: "Aber: Viele bilden sich’s ein".

von Andreas Schwarz

über mediale Zahlen-Fixierung

Drohende Katastrophen sind nur dann etwas wert, wenn sie sich in Zahlen gießen lassen. Die einzelne Gelse zum Beispiel zählt nix, aber wenn die Killergelse in Scharen anrückt, dann beginnt man in der Daumen-mal-π-Zeitung Österreich zu zählen: "100 Milliarden" (2009), "Hunderte Millionen greifen an" (2010), "Milliarden schlüpfen " (2013), usf.

Diese Schwankungen gibt es beim Sahara-Sand nicht. Der kommt alle paar Jahre angeflogen und wiegt einfallslos stets "zwei Millionen Tonnen", die über Österreich niedergehen (oder vor zwei Wochen dann doch nicht).

Jetzt naht die Allergie-Katastrophe. Und besagtes Blatt, das heuer den "Rekord-Opernball" ausrief und "Die Stars, die Robben" titelte (und Roben meinte), rekord-alarmiert so: "1,6 Millionen Österreicher leiden an Allergien". Nachsatz: "Aber: Viele bilden sich’s ein".

Ja, so ist das mit eingebildeten Zahlen. Jetzt wollen wir aber bitte auch genau wissen, wie viele Polen in der Allergiezeit in der Luft unterwegs sind.

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