Wir
Und wir sind endlich wirklich Fußball – dank unserer Kickerinnen bei der Europameisterschaft.
Wir sind wieder. Der Österreicher definiert sich ja gerne über seinen Stolz auf etwas, für das er rein gar nichts kann, und vereinnahmt es im Plural für sich. Wir sind Winters Ski, weil unsere Wedler der Konkurrenz meist das Popscherl zeigen. Wir sind Tennis, weil der Herr Thiem auch schon die Herrn Nadal, Murray und Federer elegant passiert hat. Und wir sind endlich wirklich Fußball – dank unserer Kickerinnen bei der Europameisterschaft.
Männer, die Frauenfußball als Hundskick verlacht haben, sitzen vorm TV-Gerät und halten die Daumen; Chefredakteurinnen, denen Sport sonst powidl ist, sehen im Erfolg der Österreicherinnen nachgerade eine gesellschaftspolitische Wende; und die Herren Alaba und Arnautovic werden sich künftig von den Rängen anhören müssen, doch endlich wie die Frauen zu spielen, die bei der EM jetzt schon weiter sind, als die patscherten Euro-Antihelden je waren/sein werden.
Heute heißt’s wieder mitfiebern. Und wenn wir doch nicht Europameister (heißt das Europameisterin?) werden sollten – der nächste Winter und Wir nahen.
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