Vatertag

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Viele Stunden später wankten sie, voll wie ein Schwamm, heim zu Muttern.

von Andreas Schwarz

über Männer-Rituale

Grad erst war Christi Himmelfahrt, morgen ist Muttertag. So etwas halten wir, vor allem wegen des Fenstertages dazwischen, sehr entspannt sehr hoch.

Beim deutschen Nachbarn ist die heurige Feiertagskonstellation eher unentspannt. Denn an Christi Himmelfahrt, wie man dort sagt, wurde wie immer der Vatertag begangen. "Begangen" heißt: Befreundete Väter (und künftige) rotteten sich zusammen und fuhren per Rad, Kutsche oder sonst wie samt Kisten (Kästen, sagen die) voll Bier und Schnaps auf fröhliche "Vatertagstour". Viele Stunden später wankten sie, voll wie ein Schwamm, heim zu Muttern.

Also nicht, dass es völlig sinnentleerte Männer-Rituale nicht auch bei uns gäbe. In Kärnten etwa findet gerade das jährliche GTI-Treffen statt, mit vielen weiblichen Adoranten übrigens. Und bei dem liegen die Ergebnisse von Alko- und Intelligenztests ja oft im gleichen Promillebereich.

Aber Vollrausch, zwei Tage ausnüchtern und dann am Muttertag auf häusliche Gnade hoffen, das ist eine besonders hübsche kalendarische Fügung.

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