Undicht

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Dort, wo sich große Buben ein selbstverliebtes Match um den Größeren liefern

von Andreas Schwarz

über Twitter und Trump

Nicht nur aufgrund der vielen undichten Stellen im Weißen Haus wissen wir relativ viel über den Bademantel-Präsidenten Donald Trump. Wir kennen zum Beispiel seine Aufstehzeit, weil er jeden Morgen einen giftigen Tweet absetzt – nur ob er das vor oder nach dem ersten Klosettgang tut, wissen wir nicht (das meiste klingt allerdings nach während).

Ein anderer Präsident, ebenfalls neu im Amt, aber ein feiner Herr, hat bei seiner Kür vor einer "Politik in 140 Zeichen" gewarnt. In der Tat: Die Herausforderungen der Welt sind "oft schwieriger" (Frank-Walter Steinmeier), als es auf Twitter scheint – dort, wo sich große Buben ein selbstverliebtes Match um den Größeren liefern, sagen wir: um den größeren Geistesblitz, der sich oft als ein dürftiges Flackern, um nicht zu sagen: ein Lackerl zerebraler Inkontinenz erweist.

Dummerweise sind kurze Antworten auf schwierige Fragen genau das, worauf viele Menschen fliegen. Dem verdanken wir, dass das Weiße Haus zurzeit undicht ist. In vielerlei Wort- respektive 140-Zeichen Sinn.

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