Toast und Politik

Politikern wird oft unterstellt, sich mit Staatsbudgets und Schuldenschnitten auszukennen, vom Lebensalltag aber keinen Tau zu haben. Weshalb sich Wahlkämpfer gern auf ihren Elektriker oder ihre Friseuse berufen. Der britische Premier David Cameron hat grad keinen Wahlkampf und wurde erwischt: Er wusste nicht, was eine Packung Toast – Teil des Nationalfrühstücks – kostet. Und entschuldigte das damit, dass er eine Brotbackmaschine habe. Die Häme darüber ist natürlich überzogen. Regierungschefs bringen halt öfter einen Toast aus, als dass sie einen kaufen. Und selbst das niedrigere politische Personal kauft nicht jeden Tag eine Wurstsemmel. Andererseits: Wenn jemand wie die einstige ÖVP-Junghoffnung Silvia Fuhrmann für drei Semmeln zehn Euro veranschlagt und damit belegen will, dass dieser Betrag für Pensionisten auch nicht die Welt sei, dann geht das alimentarische Nichtwissen in die Hose. Daher eine kleine Politiker-Wissenshilfe: Eine kleine Packung Toast beim Anker kostet 1,59 Euro. Und schon wird die Politik eine viel bessere.