Ob das Salzstreuer-Symbol auch auf Salzstreuern angebracht sein muss, ist nicht bekannt.

von Andreas Schwarz

über Normen und Verbote

Je größer unsere Freiheit, desto mehr lassen wir uns von Normen und Verboten durchs Leben führen. Skihelmpflicht, Rauchverbote, Allergenverordnungen, Risikowarnungen allenthalben – und auch wenn man’s nicht glauben möchte, die Ideen für neue Zwangsschutzmaßnahmen gehen nie aus.

Seit dieser Woche müssen New Yorker Restaurants, die zu einer Kette gehören, mit einem Salzstreuer-Symbol auf Gerichte hinweisen, die 2300 oder mehr mg Salz enthalten. Das ist die empfohlende Maximalmenge pro Tag/Mensch. Ob das Salzstreuer-Symbol auch auf Salzstreuern angebracht sein muss, ist nicht bekannt. Und wenn sich der Koch versehentlich versalzt? Früher konnte man reklamieren ("Hey, da ist Reis in meinem Salz!"). Ab sofort kann man nur noch fad tadeln "Und wo ist das Salzstreuer-Symbol?".

Apropos fad: Ungesalzenes Essen wird nicht extra ausgewiesen. Und Eigenverantwortung/Eigenwahrnehmung als Salz in der Suppe unseres Lebens gibt’s ohnehin schon lang nicht mehr.

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