Reiseschaden

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

20 Euro für ein defektes Leselicht im Flugzeug sind schon ein Coup

von Andreas Schwarz

über Urlaubsmängel und Klagen

Schadenersatz ist was Feines. In den USA kann man Millionen erstreiten, wenn man die Katze in der Waschmaschine wäscht oder sich bei McDonald’s heißen Kaffee über die Hose gießt – sofern nicht extra gewarnt wurde, dass die Katze nicht in die Waschtrommel gehört und heißes Koffein nicht aufs Gewand.

Bei uns ist der Schadenersatzspaß noch weniger ausgeprägt. Immer wieder probieren es Urlauber, die die versprochene Ruhelage nur zwischen zwei Fernzügen vorm Hotelfenster fanden. Aber auch hier sind die Gerichte knausrig geworden – Ameisen im Bett bringen kaum einen Cent, ein odioser Duschabfluss wenig, und 20 Euro für ein defektes Leselicht im Flugzeug sind schon ein Coup (siehe Seite 15).

Vielleicht liegt’s auch daran, dass es zu viele Reisende nachgerade auf Schadenersatz anlegen. So wie der Gast, der nur mit einer Fliege im Schachterl essen geht, um dann sagen zu können: "Herr Ober, in meiner Suppe schwimmt eine tote Fliege." – "Wos jetzt, is’ tot oder schwimmt s’?" ist dann doch oft die adäquate Antwort.

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