Rabattitis

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Weil wir mit Rabattbons beseelt kaufen und kaufen, was wir gar nicht brauchen.

von Andreas Schwarz

über Gutscheine

Wer einkauft hie und da, weiß, dass die ganze Welt ein einziges Geschenk ist: Gutscheine aufs Lieblingsprodukt da; Rabatt für den nächsten Einkauf je nach der letzten Rechnung dort; Nachlass-Präsente per Postwurf fast jeden Tag – heissa!, das ist wie Weihnachten das ganze Jahr.

In Wahrheit jubelt natürlich vor allem der Handel, weil wir mit Rabattbons beseelt kaufen und kaufen, was wir gar nicht brauchen. Hauptsach’ billiger.

Apropos nicht brauchen: Eine Buchhandelskette hat jüngst einen Gutschein verteilt: "Minus 20 % auf einen Einkauf ausgenommen Bücher und eBooks". Das hätte keinem Dichter der komischen Künste besser einfallen können: Erst wird das Buchsortiment zugunsten von Plüschtieren, bunten Rucksäcken und Schoko-Allerlei reduziert; dann wird beklagt, dass weniger Bücher gekauft werden; und schließlich wird der belohnt, der keine Bücher kauft! Ein Rabatt fürs Nicht-Kaufen quasi – gibt’s gegen Rabattitis eigentlich eine Impfung?

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