Provokationen

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Über Geschmack lässt sich streiten, sagt man

von Andreas Schwarz

über Satire

Über Geschmack lässt sich streiten, sagt man. Obwohl’s im Original „De gustibus non est disputandum“ heißt, weil er individuell und nicht objektivierbar sei.

Das Satiremagazin Titanic hat auf seinem jüngsten Cover ein Foto von Niki Lauda mit dem Titel: „Erstes Foto nach dem Unfall: So schlimm erwischte es Schumi“. Da kann man jetzt streiten oder eben nicht, ob das bruhaha-lustig und halt Satire ist, oder „unakzeptabel und völlig pietätlos“, wie der Abgebildete hell empört meint.

Das unsatirische rechts-rechte Wochenblatt Zur Zeit hat eine Karikatur veröffentlicht, die die Demos gegen den WKR-Ball mit der „Kristallnacht“ der Nazis gegen Juden vergleicht. Das hat mit Geschmack nichts zu tun und ist unstreitbar (wie die Verteidigung durch die FPÖ) völlig inakzeptabel.

Beide Fälle haben aber eines gemein: Die Lust an der Provokation mitsamt der Freude über die kalkulierte Aufregung. Vielleicht ließe sich außer Streit stellen, dass man die Provozierer am meisten straft, wenn man ihnen diese Freude nicht macht.

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