Keine Russen

Ein kleines Klischee, einst auf dem Innsbrucker Flughafen mit eigenen Augen beobachtet: Sechs teuer gekleidete junge Damen und Herren stürmen in die verschlafene Abflughalle, kehren im Kristall/Schmuckladen ein, die Damen suchen sich nicht wenig aus, und ein Herr öffnet den Aktenkoffer prallvoll mit Dollarbündeln – ehe die Gruppe im Privatflieger entschwindet. Ziel: Moskau. So stellt man sich gemeinhin den reichen Russen vor, von dem ganze Goldene Quartiere und andere Läden in Österreich gut leben. Doch plötzlich bleiben die Russen aus: Einbrüche bei Nächtigung und Umsatz, weil in Russland gerade das Bild herrscht, von Europa garstig behandelt zu werden, und der Rubel hustet. Manche Europäer – notorische Putinversteher und Sanktionsfolgenbefürchter – sehen das auch so. Übrigens: Die Chinesen, sehr kauffreudig, kommen, die Südkoreaner auch! Soll heißen: Vielleicht brauchen wir ja in unserem Schrebergarten und in der Welt die (geschwächte) Rubelkraft der Russen ein Zeiterl halt nicht. Auch wenn die Russen natürlich willkommen sind.