Handschlagzeilen (2)

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Auch Heinz Fischer war ein Handschüttler von Gnaden, riss sein Gegenüber hin und her – wenn er es mochte

von Andreas Schwarz

über Trumps Handschlag

Alle Welt lacht über Donald Trump. Das passt schon: Jemand, der sich selbst zu ernst nimmt und alle anderen verachtet, macht sich zum Objekt der Satire. Und der alte Kalauer, wonach der politische Tölpel Kabarettisten arbeitslos mache, weil er selbst das bessere Programm biete, stimmt nicht immer: Trump ist auch darin schlecht, seine Imitatoren sind ihm weit voraus.

Jetzt macht der Handschlag des Egomanen, der irrtümlich US-Präsident geworden ist, Schlagzeilen: ein Ziehen, ein Rütteln, ein Ringen mit der Welt außerhalb seines Ichs. Auch Heinz Fischer war ein Handschüttler von Gnaden, riss sein Gegenüber hin und her – wenn er es mochte. Jean-Claude Juncker küsst Staatsmänner und -frauen beim Begrüßen auf Kopf und Wangen, dass sie staunen – weil er Vergnügen daran hat. Donald Trump hat nur Vergnügen an sich selbst. Weshalb nicht Fischers und Junckers, aber sein Charakter seziert wird: Ein Mann wie (s)ein Handschlag – mehr braucht man über "The Donald" gar nicht zu wissen. Und Lachen gilt halt als beste Medizin gegen Schaudern.

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