Gordon Strogganof
Was immer der namensgebende russische Graf zu Lebzeiten angestellt hat, das hat er nicht verdient.
In "Mein Sonntag" huldigt der KURIER heute gutem Essen (mmmh!). Darum eine zusätzliche kleine Warnung. Sie kennen das vielleicht: In der Kantine ihres Nicht-Vertrauens wird ein Beef Strogganof angepriesen, und die Orthografie des Dargebotenen ist so übel wie das zu Tode gewürzte, gemehlte und brutal in Stücke gerissene Rind. Was immer der namensgebende russische Graf zu Lebzeiten angestellt hat, das hat er nicht verdient.
Ein Gordon bleue im Gasthaus ist per se schon verdächtig. Beim in allen Schreibvarianten daher kommenden Schwein- schinkenkäsebröselunding kann der Wirt aber noch Übleres anrichten, als das Gericht ohnehin schon darstellt. Na und wie erst beim Giradi-Rostbraten oder beim Beef Tatare.
Natürlich ist falsche Schreibe nicht immer gleich schlechter Geschmack auf dem Teller. Ein Wirt muss kein Goethe sein, so wie der Autor hier kein Ei kochen können muss. Andererseits: Einem Chirurgen, der z. B. Menisskusoperazion schriebe, legte man sich auch nicht unters Messer. Also Vorsicht, wo man Messer und Gabel zur Hand nimmt.
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