Glück und Herz

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Und wieso wird in Postings und sozialen Netzen gekotzt, als wär’ das Leben eine Magenverstimmung?

von Andreas Schwarz

über Österreich im Glück

Das Glück is a Vogerl, heißt es in einem alten Wienerlied. Somit wäre Österreich ein ornithologisches Paradies: Im "World Happiness Report 2016" der New Yorker Columbia-Universität im Auftrag der UNO rangieren wir auf Platz 12. Wir sind – gemessen wird Einkommen, Lebenserwartung, soziales Netz und gefühlte Freiheit – sogar um einen Platz glücklicher als letztes Jahr.

Und wieso wird dann landauf, landab vor allem gejammert? Wieso wird in Postings und sozialen Netzen gekotzt, als wär’ das Leben eine Magenverstimmung? Wieso wird FPÖ gewählt? Die Menschen zanken und streiten viel mehr, als wie notwendig is, und machen die Welt sich bei Zeiten zur Höll’ statt zu an Paradies, heißt es schon im Lied.

Vermutlich liegt’s daran, dass die Angst vor Glücksverlust größer ist als die Freude am Glücksgewinn. Sagt die Glücksforschung. Auch darauf wusste das Glück/Vogerllied eine Antwort: Es lasst sie schwer fangen, aber fortg’flogen is glei. Das Herz is der Käfig, und schaust net dazua, so hast du auf amal dann ka Glück und ka Ruah. Mehr Herz, weniger Galle wäre ein schönes Dauerglücksrezept.

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