Der Datengeist

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Der Datengeist ist längst aus der Flasche. Und kein Gesetz der Welt kann ihn einfangen.

von Andreas Schwarz

über den Datenschutz

Drei Nachrichten, ein Thema: Der russische Geheimdienst FSB soll nächstes Jahr den völligen Zugriff auf alle Internet- und Telefonverbindungen erhalten (recte: der völlige Zugriff soll legal werden).

Der US-Geheimdienst NSA hat in Frankreich 70 Millionen Telefondatensätze registriert, nicht von Terrorverdächtigen, sondern von Personen aus Wirtschaft und Politik.

Und das EU-Parlament macht ernst mit strengeren Datenschutzvorschriften, die u. a. US-Internetfirmen verbieten sollen, Daten europäischer Kunden an Regierung oder Geheimdienste weiterzugeben.

Nachricht drei ist lieb. Unser aller Daten sind im Netz, freiwillig (wir googeln, facebooken, bestellen online) und unfreiwillig. Mit ihrer Weitergabe machen Internet-Firmen ihr Geld. Wer im Hintergrund auf die Daten zugreift, ist unkontrollierbar. Bloß wenn ein Ed Snowden auftaucht und aus dem Nähkästchen plaudert, erfahren wir ein bisschen was über den Datengeist, der längst aus der Flasche ist. Und den kein Gesetz der Welt einfangen kann.

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