Lochhaft

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Es ist hierzulande gerade sehr in Verruf, aber zu Unrecht.

von Andreas Schwarz

über das Loch

Es ist hierzulande gerade sehr in Verruf, aber zu Unrecht. Im Schottischen zum Beispiel bezeichnet es einen See. Dem Golfer ist es Ziel. Und in Bayern ist es auffallend oft eine Ortsteil-Bezeichnung.

Okay, beim Zahnarzt verursacht es Pein, und für Gauner ist es umgangssprachlich jener Ort, wo sie im Idealfall nie hinkommen. Ein Blasinstrument wiederum wäre ohne es nicht hörbar, ein Emmentaler nur ein Käse unter vielen. Und Beamten ist es heilig, weil Trilliarden von Aktenordnern ohne zweien davon nie hätten befüllt werden können.

Manch berühmte Menschen hießen und heißen sogar so, zum Beispiel ein deutsches Modell mit Vornamen Lisa, über dessen Nachnamen Stefan Raab einst zotige Witze riss. Und Physiker sind sich bis heute nicht einig: Ist es ein Etwas oder ein Nichts, das nur kraft eines Etwasses rundum existiert?

Was ist da schon ein Loch im Budget, das nach ausführlicher Begutachtung nur ein halbes oder eh keines ist (also ein doppeltes Nichts), und wenn doch, dann nur eines in der Zukunft? – Lochhaft, sozusagen.

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